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Prächtige Jardiniere mit Weichmalerei von Richard Flöricke
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Prächtige Jardiniere mit Weichmalerei von Richard Flöricke
Ovaler, sich zur Schulter vorwölbender Korpus auf vier ausgestellten Volutenfüßen. Seitlich aus plastischen Rocaillen gebogte, durchbrochen gearbeitete Henkel mit Muschelrelief, in gestalterisch korrespondierenden, stark geschweiften Rocaillerand übergehend. Beidseitig der Wandung feinlinig reliefierte Rankenkartusche mit farbenfrohem Blumenarrangement aus großen Chrysanthemen- bzw. Schlafmohnblüten in äußerst feiner Weichmalerei. Umlaufend akzentuierte, zarttonige, mintgrüne und türkisblaue Fonds mit reicher Goldstaffage. Malerzeichen "86" für Richard (Edmund) Flöricke (geb. 1877 Berlin) und "C.." für Carl Paul (oder Emil Richard Claus). Form-Entw. wohl Julius Wilhelm Mantel, 1888. Erstausformung 1888. Modell-Nr. 3438. Zepter- und Malereimarke. H. 20 cm.
Im Zuge des im 19. Jhs. aufkommenden Stilpluralismus entstanden in der KPM Berlin unter anderem zahlreiche Neorokoko-Formen mit reichem Rocailledekor, die mit der sog. Weichmalerei kombiniert wurden. Zur ersten Generation von auszubildenden Blumenmalern, die in diese neue Art der weichen Blumenmalerei eingeführt wurden, gehörte auch Richard (Edmund) Flöricke, der 1892 als Lehrling in die KPM Berlin eintrat und ab 1896 fest als Blumenmaler angestellt war.
Laut Modellbuch ist dieser Blumentopf als Teil eines dreiteiligen Ensemble mit dem Hauptstück einer größeren Jardiniere entworfen worden. Vgl. Dietz, Slg. Sabet, S. 96f., 248f., 366, 490.
A splendid porcelain jardiniere with "Weichmalerei" by Ernst Heinecke. Sceptre and painter's mark.
KPM-Berlin. Um 1900.

