LOS 4016:
Arnulf Rainer: o.T. (Zentralisation)
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Arnulf Rainer: o.T. (Zentralisation)
Arnulf Rainer
o.T. (Zentralisation)
1951
Mischtechnik, Ölkreide, Graphit auf Papier; gerahmt
70 x 100,5 cm
Monogrammiert und datiert unten: TRRR 51
in den 50er Jahren direkt vom Künstler erhalten;
seither österreichischer Privatbesitz
Die Zentral-und Vertikalgestaltungen entwickelt Arnulf Rainer 1951 und 1952. Sie sind ein künstlerischer Neubeginn nach den Anfängen mit surrealistischen Zeichnungen und Mikrostrukturen, die sich in einer schwarzen geschlossenen Fläche als Werkphase beenden. Über den Entstehungsprozess der Zentralgestaltungen aus Blindzeichnungen schreibt Arnulf Rainer:
"Mit der Befürchtung keinerlei Weg zu finden, die Kunst überhaupt aufzugeben,
lag ich wochenlang herum, sinnierte, versuchte aber im Geiste zu zeichnen.
Dabei stieß ich auf Gesten, Zeichengesten, die sich mir immer wieder
aufdrängten: kurze, sekundenschnelle Kürzel…
…Wie ein Schütze oder Fechter, zwang ich mich zu strengster Konzentration. Die
Kritzel wurden bald deutlicher. Ich erkannte ihre Figuren, es waren stets die
gleichen zentralen oder vertikalen Linien, …
…Immer öfter behielt ich jetzt die Augen offen, produzierte größere Formate, strebte die zentralen und vertikalen Gestalten bewusst an..." (Arnulf Rainer 1973, Katalog, Abrundtiefe Perspektiefe, Kunsthalle Krems, 1997, S. 70.)
Zentral- und Vertikalgestaltungen sind elementar und expressiv aufgrund der individuellen, unnachahmlichen und authentischen Strichführung Arnulf Rainers. Sie entstehen aus der elementaren Geste der Körpermotorik. Es ist nicht nur eine Linie, sondern es sind viele Linien übereinander, die sich verdichten, ausbreiten, verflüchtigen wie die vorliegende Arbeit deutlich zeigt. Jede Linie verlangt eine darauffolgende. Spuren von Farbkreide sind noch sichtbar. Das Besondere dieser Arbeit ist die bewusste Gestaltung einer Symmetrie von der Mitte her. Schnell, aggressiv, bestimmt. Die freie Fläche ist mitgestaltet. Zeichnerische Ausläufer platzieren die intensive und herrisch strenge Darstellung in dem großen Blattformat. Die spezielle Ausdruckskraft entsteht durch das Zusammenspiel von ausgewogenem Gesamtbild, mit einer aggressiven einschneidenden und impulsiven Strichführung. Die Signatur TRRR ist der Ausdruck eines wütenden knurrenden Hundes und ist bezeichnend für die Arbeiten aus dieser Zeit.
In der Gewalt der Geste findet Arnulf Rainer eine neue Ausdrucksform. Die Tendenz der Übermalung, die zu seiner Bildsprache wird, ist in den Vertikalgestaltungen enthalten. Somit zeigt sich in dieser Werkgruppe bereits die Essenz für Arnulf Rainers gesamtes Oeuvre.
(Christa Armann)
Arnulf Rainer
Untitled (centralization)
1951
mixed media, oil pastel, graphite on paper; framed
70 x 100.5 cm
monogrammed and dated at the bottom: TRRR 51
acquired directly from the artist in the 1950s; since then, private property, Austria
o.T. (Zentralisation)
1951
Mischtechnik, Ölkreide, Graphit auf Papier; gerahmt
70 x 100,5 cm
Monogrammiert und datiert unten: TRRR 51
in den 50er Jahren direkt vom Künstler erhalten;
seither österreichischer Privatbesitz
Die Zentral-und Vertikalgestaltungen entwickelt Arnulf Rainer 1951 und 1952. Sie sind ein künstlerischer Neubeginn nach den Anfängen mit surrealistischen Zeichnungen und Mikrostrukturen, die sich in einer schwarzen geschlossenen Fläche als Werkphase beenden. Über den Entstehungsprozess der Zentralgestaltungen aus Blindzeichnungen schreibt Arnulf Rainer:
"Mit der Befürchtung keinerlei Weg zu finden, die Kunst überhaupt aufzugeben,
lag ich wochenlang herum, sinnierte, versuchte aber im Geiste zu zeichnen.
Dabei stieß ich auf Gesten, Zeichengesten, die sich mir immer wieder
aufdrängten: kurze, sekundenschnelle Kürzel…
…Wie ein Schütze oder Fechter, zwang ich mich zu strengster Konzentration. Die
Kritzel wurden bald deutlicher. Ich erkannte ihre Figuren, es waren stets die
gleichen zentralen oder vertikalen Linien, …
…Immer öfter behielt ich jetzt die Augen offen, produzierte größere Formate, strebte die zentralen und vertikalen Gestalten bewusst an..." (Arnulf Rainer 1973, Katalog, Abrundtiefe Perspektiefe, Kunsthalle Krems, 1997, S. 70.)
Zentral- und Vertikalgestaltungen sind elementar und expressiv aufgrund der individuellen, unnachahmlichen und authentischen Strichführung Arnulf Rainers. Sie entstehen aus der elementaren Geste der Körpermotorik. Es ist nicht nur eine Linie, sondern es sind viele Linien übereinander, die sich verdichten, ausbreiten, verflüchtigen wie die vorliegende Arbeit deutlich zeigt. Jede Linie verlangt eine darauffolgende. Spuren von Farbkreide sind noch sichtbar. Das Besondere dieser Arbeit ist die bewusste Gestaltung einer Symmetrie von der Mitte her. Schnell, aggressiv, bestimmt. Die freie Fläche ist mitgestaltet. Zeichnerische Ausläufer platzieren die intensive und herrisch strenge Darstellung in dem großen Blattformat. Die spezielle Ausdruckskraft entsteht durch das Zusammenspiel von ausgewogenem Gesamtbild, mit einer aggressiven einschneidenden und impulsiven Strichführung. Die Signatur TRRR ist der Ausdruck eines wütenden knurrenden Hundes und ist bezeichnend für die Arbeiten aus dieser Zeit.
In der Gewalt der Geste findet Arnulf Rainer eine neue Ausdrucksform. Die Tendenz der Übermalung, die zu seiner Bildsprache wird, ist in den Vertikalgestaltungen enthalten. Somit zeigt sich in dieser Werkgruppe bereits die Essenz für Arnulf Rainers gesamtes Oeuvre.
(Christa Armann)
Untitled (centralization)
1951
mixed media, oil pastel, graphite on paper; framed
70 x 100.5 cm
monogrammed and dated at the bottom: TRRR 51
acquired directly from the artist in the 1950s; since then, private property, Austria