Auction 148 Part 8 Contemporary Art
By Auktionshaus im Kinsky GmbH
Thursday, Dec 5, 14:00
Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien, Germany
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LOT 4038:

Franz Zadrazil: Zum süssen Eck

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Franz Zadrazil: Zum süssen Eck
Franz Zadrazil
Zum süssen Eck
1997
Öl auf Holzplatte; gerahmt
122,5 x 180 cm
Signiert und datiert in der Bildmitte: F. Zadrazil 97
direkt beim Künstler erworben;
seither österreichischer Privatbesitz
Mit seinen hyperrealistischen Bildern von unbelebten Stadtlandschaften hat sich der österreichische Maler und Grafiker Franz Zadrazil einen internationalen Namen gemacht. Zadrazil zählt zu den wichtigsten Vertretern des Fotorealismus seit den Siebziger Jahren. Sein künstlerisches Auge richtete sich auf Großstädte wie Wien, Paris und New York, insbesondere auf deren Hausfassaden, Geschäftsportale und Werbeschilder. Auch wenn diese auf den ersten Blick wie Reproduktionen wirken, spiegeln sie vielmehr die subjektive Ansicht des Künstlers wider. Zadrazil arbeitete zunächst bei der österreichischen Post, ehe er von 1968 bis 1972 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Rudolf Hausner studierte. 1971 war er Gründungsmitglied der Gruppe Zötus sowie Mitglied der Gruppe Der Kreis. 1974 erhielt er den renommierten Theodor-Körner-Preis. 1977 begann seine intensive Auseinandersetzung mit der Radierung. Mit Karlheinz Roschitz und Peter Dressler veröffentlichte er 1983 die Radierungsserie Das Wiental. Zadrazil hatte zahlreiche Einzelschauen, darunter im Palazzo Esposizioni in Rom 1977, im Belvedere 1979, im Wien Museum 1984 und 1993 sowie im Essl Museum in Klosterneuburg 2012. 2005 starb der Künstler im Alter von 62 Jahren in Wien. Seine Werke befinden sich unter anderen in der Albertina, im Belvedere und im Wien Museum.

Als gebürtiger Wiener war Zadrazil zeitlebens mit seiner Heimatstadt stark verbunden. In vielen Motiven wird seine Liebe zu Wien erkennbar. So auch in dem vorliegenden Auftragswerk aus den Achtziger Jahren. Das Bild zeigt das traditionsreiche Süßwarengeschäft Zum süssen Eck in der Währingerstraße 65 im 9. Wiener Gemeindebezirk. Dabei bediente sich der Künstler einer fotorealistischen Malweise in detailgetreuer Wiedergabe. Dass Zadrazil ein Meister der Technik war, spiegelt sich auch in den Lichteffekten und Reflexionen bei den Schaufenstern und Werbeschildern wider. Das Bild ist nicht nur Kunstwerk, sondern in gewisser Weise auch ein historisches Zeitdokument, wobei er in seinen Motiven Realität und Eigenwahrnehmung stets vermischte. Dazu meinte Zadrazil einmal: "Ich male mir eine Welt, die ich gerne hätte: Es ist aber keine bewusst übermittelte Botschaft. Ich mal das einfach. Das Hauptgewicht liegt für mich in der Problematik der absoluten konkreten Malerei, der Bewältigung von Farbe und Form. Das Inhaltliche ist in erster Linien Transportmittel für meine Malerei." (Franz Zadrazil, Ausst. Kat. Essl Museum, Klosterneuburg 30.05.–28.10.2012, S. 17)

(Stefan Üner)
Franz Zadrazil
Zum süssen Eck
1997
oil on wooden panel; framed
122.5 x 180 cm
signed and dated in the centre: F. Zadrazil 97
acquired directly from the artist; since then, private property, Austria

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