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Jürgen Messensee: Zwei Mädchen am Strand
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Jürgen Messensee: Zwei Mädchen am Strand
Jürgen Messensee
Zwei Mädchen am Strand
1984
Acryl auf Leinwand; ungerahmt
170 x 219 cm
Signiert und datiert rechts unten: Messensee 84
Dorotheum, Wien; 24.11.2011, Lot 1540;
seither österreichischer Privatbesitz
"Als Maler reflektiere ich, was geschieht, um diese Resonanz in etwas Übergeordnetes zu überführen." (Jürgen Messensee. Papiere, Ausst. Kat. M.E.L. Kunsthandel, Wien 2006, S. 6.) Der kürzlich verstorbene Maler Jürgen Messensee nahm mit seiner unverwechselbaren Bildsprache eine Sonderposition in der österreichischen Kunstszene ein. Virtuos bewegte sich der gebürtige Wiener zwischen Abstraktion und Figuration. Messensee galt als künstlerischer Einzelgänger und kritischer Geist, dem Kunstmarkt stand er kritisch gegenüber. Zu seinen Sammlerinnen zählte Elfriede Jelinek, die man bei ihrer Rede zum Literaturnobelpreis 2004 im Fernseher vor einem Bild des Künstlers sah. Geboren 1936 in Wien, studierte Messensee von 1955 bis 1960 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Sergius Pauser. 1973 nahm er an der XII. Biennale in São Paulo teil. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Wiener Secession, der er bis 2000 treu blieb. Messensee bespielte etliche Soloausstellungen, unter anderen in der Wiener Secession 1987, in der Albertina 1990, im Kunsthistorischen Museum Wien 1993, in der Sammlung Essl in Klosterneuburg 2006 und im Bank Austria Kunstforum 2013.
Als künstlerischer Einzelgänger bewegte sich Jürgen Messensee meisterhaft zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Zentrales Thema in seinen Malereien, Grafiken und Installationen war die Frau. Als Sinnbild für die Schönheit und Weiblichkeit versuchte Messensee den weiblichen Körper in all seinen Facetten neu zu definieren. Dabei bediente sich der Künstler einer abstrahierenden Formensprache im expressiven Duktus. Ein Paradebeispiel ist hierfür das großformatige Gemälde Zwei Mädchen am Strand aus dem Jahr 1984. Wie auch in dem Bild Die liegende Frau von 1980 werden die weiblichen Formen in verschiedene Partien zu einer neuen Komposition zusammengesetzt. Es sind Fragmente der Figuration im expressiven Gestus. Messensee folgt dabei seiner eigenen Ästhetik und lässt dem Betrachter viel Raum für Eigeninterpretation. Der Künstler versucht die Wahrnehmung der sichtbaren Welt in eine individuelle Bildsprache zu übersetzen. Malerisch steht das Bild im Spannungsfeld zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, wobei Messensee in seinem poetisch-abstrakten Bild die klassische Perspektive auslotet und neues Terrain erkundet.
(Stefan Üner)
Jürgen Messensee
Zwei Mädchen am Strand
1984
acrylic on canvas; unframed
170 x 219 cm
signed and dated on the lower right: Messensee 84
Dorotheum, Vienna; 24 November 2011, lot 1540; since then, private property, Austria
Zwei Mädchen am Strand
1984
Acryl auf Leinwand; ungerahmt
170 x 219 cm
Signiert und datiert rechts unten: Messensee 84
Dorotheum, Wien; 24.11.2011, Lot 1540;
seither österreichischer Privatbesitz
"Als Maler reflektiere ich, was geschieht, um diese Resonanz in etwas Übergeordnetes zu überführen." (Jürgen Messensee. Papiere, Ausst. Kat. M.E.L. Kunsthandel, Wien 2006, S. 6.) Der kürzlich verstorbene Maler Jürgen Messensee nahm mit seiner unverwechselbaren Bildsprache eine Sonderposition in der österreichischen Kunstszene ein. Virtuos bewegte sich der gebürtige Wiener zwischen Abstraktion und Figuration. Messensee galt als künstlerischer Einzelgänger und kritischer Geist, dem Kunstmarkt stand er kritisch gegenüber. Zu seinen Sammlerinnen zählte Elfriede Jelinek, die man bei ihrer Rede zum Literaturnobelpreis 2004 im Fernseher vor einem Bild des Künstlers sah. Geboren 1936 in Wien, studierte Messensee von 1955 bis 1960 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Sergius Pauser. 1973 nahm er an der XII. Biennale in São Paulo teil. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Wiener Secession, der er bis 2000 treu blieb. Messensee bespielte etliche Soloausstellungen, unter anderen in der Wiener Secession 1987, in der Albertina 1990, im Kunsthistorischen Museum Wien 1993, in der Sammlung Essl in Klosterneuburg 2006 und im Bank Austria Kunstforum 2013.
Als künstlerischer Einzelgänger bewegte sich Jürgen Messensee meisterhaft zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Zentrales Thema in seinen Malereien, Grafiken und Installationen war die Frau. Als Sinnbild für die Schönheit und Weiblichkeit versuchte Messensee den weiblichen Körper in all seinen Facetten neu zu definieren. Dabei bediente sich der Künstler einer abstrahierenden Formensprache im expressiven Duktus. Ein Paradebeispiel ist hierfür das großformatige Gemälde Zwei Mädchen am Strand aus dem Jahr 1984. Wie auch in dem Bild Die liegende Frau von 1980 werden die weiblichen Formen in verschiedene Partien zu einer neuen Komposition zusammengesetzt. Es sind Fragmente der Figuration im expressiven Gestus. Messensee folgt dabei seiner eigenen Ästhetik und lässt dem Betrachter viel Raum für Eigeninterpretation. Der Künstler versucht die Wahrnehmung der sichtbaren Welt in eine individuelle Bildsprache zu übersetzen. Malerisch steht das Bild im Spannungsfeld zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, wobei Messensee in seinem poetisch-abstrakten Bild die klassische Perspektive auslotet und neues Terrain erkundet.
(Stefan Üner)
Zwei Mädchen am Strand
1984
acrylic on canvas; unframed
170 x 219 cm
signed and dated on the lower right: Messensee 84
Dorotheum, Vienna; 24 November 2011, lot 1540; since then, private property, Austria